Das Erholen im mauretanischen Nouâdhibou hat geklappt. Hoffentlich gibt’s bei der Weiterreise keine Probleme. Noch im letzten Dezember wurden Spanier entführt und es wird abgeraten durch Mauretanien zu Reisen. Aber wir können es schlecht umgehen.
Bereits beim raus fahren aus Nouâdhibou machen wir die erste heikle Erfahrung: Jugendliche blockierten die Strasse, von weitem sehen wir Steine fliegen. Autos vor uns versuchen zu wenden, was wir ihnen gleichtun wollen. Aber die Gruppe kommt immer näher und macht dann Zeichen, dass wir ungehindert weiterfahren könnten. Kaum einhundert Meter gefahren, kommt uns die nächste Gruppe entgegen. Wieder fliegen Steine durch die Luft und die Leute laufen auf unser Fahrzeug zu. Sie besteigen unser rotes Zebra, treten dagegen. Zustände wie wir sie vom 1. Mai in Zürich kennen. Unsere Herzen schlagen schneller, und wir können beinahe die zitternden Knie des Anderen hören… Glücklicherweise kommen die Jugendlichen zur Besinnung und lassen uns passieren. Den Grund für diese Meuterei ist uns bis heute nicht bekannt. Aber das Wichtigste ist, dass wir zwei zusammen mit Rebi alles schadlos überstanden haben.
Mit dem Schrecken im Gedächtnis fahren wir nach Nouakchott, der Hauptstadt. Hier wollen wir die Visas für den Senegal und Mali besorgen. Laut Reiseführer sollte das innert 24 Stunden klappen. Das Visum für Mali erhalten wir gar noch am selben Tag, aber die senegalesische Botschaft braucht drei Tage… Wir versuchen uns zu beschäftigen. Aber Nouakchott bietet nicht gerade das, was man vielleicht von einer Hauptstadt erwartet. So machen wir einen Ausflug an einen ausserhalb gelegenen Strand, wo wir auch übernachten. Die Leute in Mauretanien sind sehr nett und im Gegensatz zu Marokko überhaupt nicht aufdringlich. Bis auf das Negativ-Erlebnis in Nouâdhibou hatten wir überhaupt keine Probleme.
Am Donnerstag, 25. Februar 2010 nehmen wir Anlauf zum Grenzübertritt nach Senegal. Über eine mehr oder weniger gute Piste gelangen wir nach Diama, dem Grenzort zum Senegal. Die mauretanischen Beamten wollen Geld von uns. Der Zöllner 10 Euro, der Polizei 10 Euro, und irgend sonst noch ein Kerli will auch noch mal 3 Euro. Und nicht alle waren bereit uns eine Quittung auszustellen… Wir stellten uns also stur. Parkierten das Rebi vor der Barriere und bezahlten nicht. Irgendwann klappte es dann doch noch und wir konnten den Damm rüber zum Senegal überqueren. Haben also über 20 Euro gespart, yeah! Auf der Senegal-Seite dann keine Probleme bei der Einreise.
Nun sind wir in der Zebrabar, 20 km südlich von St. Louis gelegen. An diesem malerischen Plätzchen machen wir endlich Ferien! Wie das weitere Programm aussieht, wissen wir noch nicht. Wir geniessen das angenehme Klima, die schöne Landschaft, und zwischen durch auch mal ein bezahlbares Bier, was in Mauretanien nicht wirklich möglich war.